Work Life Balance: 5 Fähigkeiten, die du unbedingt brauchst

Work Life Balance: 5 Fähigkeiten, die du unbedingt brauchst

Der Spagat zwischen Berufs- und Privatleben wird immer schwieriger. Ständig wachsende Leistungsanforderungen und Zeitdruck im Beruf wirken sich natürlich auch auf das Privatleben aus. Gleichzeitig nehmen wir den privaten Stress – wie Konflikte in der Partnerschaft oder Familie – mit in den beruflichen Alltag. All das macht unausgeglichen und lässt uns schnell in das gefürchtete Hamsterrad kommen. Die Folge: Leistungsabfall, Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit.

Das Ideal: Du hast die Zügel in der Hand!
Du kannst genau die richtige Work-Life-Balance herstellen, die du brauchst, um beschwingt und kraftvoll durchs (Berufs)Leben zu gehen.

 

Work-Life-Balance – was bedeutet das eigentlich?

In den letzten Jahren ist der Begriff der „Work-Life-Balance“ allgegenwärtig geworden. Leider wird er oft nur als Synonym für Ausgleich, Pausen und Wellness genutzt, doch es geht um sehr viel mehr: Bei Work-Life-Balance geht es um einen gelungenen Mix, ein ausgewogenes Verhältnis all der Faktoren, die unser Leben ausmachen: Familie, Freunde, Arbeit, Gesundheit, Ehrenamt, Werte, Finanzen, Hobbys…

Gar kein so leichtes Unterfangen! Wenn wir das mit der „Balance“ einmal wörtlich nehmen, so geht es bei der Work-Life-Balance darum, bewusst einen Lebensmix herzustellen, der ein zufriedenes Leben ermöglicht. Es geht also darum, bewusst Prioritäten zu setzen, die sich je nach Lebenssituation und –phase immer wieder ändern können.

Es gibt kein Patentrezept! Denn das Leben ist ja nicht statisch, sondern es stellt uns jeden Tag vor neue Aufgaben, Unvorhergesehenes und das eine oder andere Problem. Und als ob das noch nicht genug wäre, kommt die Fremdbestimmung von Chefs, Kollegen, Kunden, Familie, Freunden, Kindern sowie von äußeren Umständen (etwas geht schief, jemand wirkt krank) noch dazu.

Trotzdem gibt es Faktoren, die langfristig nicht zu kurz kommen sollten und oft merkt man es oft zu spät, wenn etwas ganz gehörig aus dem Ruder gelaufen ist: ständig Streit zu Hause, weil die Nerven einfach zu dünn sind, im Extremfall zerbricht die Beziehung, der Körper rebelliert, der Job ist weg, weil zu viel Fehler passieren, die Freunde sind nicht mehr da.

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Burnout – wenn das Leben auf dem Ruder läuft…

Männer und Frauen mit Familie sind Lebensjongleure und haben viele „Bälle“ gleichzeitig in der Luft: Arbeit, Haushalt, Kinder, Pflege der Eltern, Ehrenämter… Das Haushalten mit den eigenen Kräften kommt dabei oft zu kurz!

Wer wiederholt und dauerhaft über die eigenen Leistungsgrenzen geht, nicht für ausreichend Entspannungs- und Erholungsphasen sorgt, steht in der Gefahr auszubrennen. Heute wird das auch als Burnout bezeichnet, den Zustand des körperlichen und seelischen Ausgebranntseins.

 

Wen trifft es besonders?

Nicht alle Menschen sind gefährdet, dass die Work-Life-Balance aus dem Ruder läuft. Folgende Typen müssen besonders aufpassen und die Warnsignale erkennen. Es sind…

  • Die besonders Tüchtigen
  • Menschen mit einem ausgeprägten Pflichtbewusstsein
  • Kopfmenschen, die ihre Gefühle unterdrücken
  • Ich-muss-perfekt-sein-Menschen

 

Warnsignale, dass Du über deine Leistungsgrenzen gehst

  • Körperliche Anzeichen, wie z. B. häufige Erschöpfung und chronische Müdigkeit.
  • Beschwerden und Erkrankungen, wie z. B. Kopfschmerzen, häufige Erkältungen, Magen- oder Verdauungsbeschwerden, Ekzeme und Allergien.
  • Aggressionen und ungehaltene Reaktionen anderen Menschen gegenüber.
  • Unzulänglichkeitsgefühle, negative Einstellung zur eigenen Leistung und Person.
  • Depressive Verstimmung und Angstzustände.

Soweit soll es erst gar nicht kommen! Und wenn du schon an negativen Folgen zu knabbern hast, dann heißt es raus aus dem Loch und wieder aufpäppeln. Es ist nie zu spät!

 

Der Status-quo deiner Work-Life-Balance!

Du selbst kannst am besten einschätzen, ob alles im Lot ist oder deine Work-Life-Balance schon aus dem Ruder gelaufen ist. Voraussetzung dafür ist, dass du deine Bedürfnisse und Wünsche ernst nimmst.

Hier möchte ich dir eine Übung aus der lösungsfokussierten Kommunikation vorstellen, mit der du dich selbst einschätzen kannst. Du kannst dir auch gleich das Arbeitsblatt (Link Download) runterladen.

 

Schritt 1: Wie zufrieden bist du mit deiner Work-Life-Balance?

  • Wo stehst du auf einer Skala von 1- 10, wobei 10 für „Ich bin absolut zufrieden/besser könnte es gar nicht sein“ und 1 für „Ich bin sehr unzufrieden und unglücklich mit meiner Work-Life-Balance“ steht.

Schritt 2: Sammle jetzt alles ein, was dich bereits auf diesen Wert bringt!

  • Was trägt alles dazu bei, dass du dir diese Bewertung gegeben haben?
  • Was funktioniert schon gut? Womit bist du zufrieden?

Schritt 3: Überlege dir jetzt, was bei der x+1 anders wäre!

  • Stell dir jetzt die Frage: Mal angenommen, du wärst in 4 – 6 Wochen auf der Skala einen Schritt weiter Richtung 10, was wäre dann anders? Woran würdest du das erkennen?

Vergesse für die Antwort auf diese Frage alles, was „einfach nicht geht“ oder sonstige Hindernisse. Du begibst dich auf den Pfad zu mehr Zufriedenheit und Glück in deinem Leben.

 

Arbeitsblatt runterladen

 

Work-Life-Balance: 5 Fähigkeiten, die du unbedingt brauchst

Selbstmanagement ist das Handwerkszeug der Work-Life-Balance. Es gibt fünf Fähigkeiten, die dir helfen, um eine gesunde und individuelle Work-Life-Balance-Strategie zu erreichen:

 

  1. Den Überblick behalten

Work-Life-Balance hat sehr viel damit zu tun, wie es dir gelingt, den Überblick (Link) über alle Aufgaben zu behalten: die Aufgaben im Job, im Ehrenamt, die Termine der Kinder, die persönlichen Termine …

Du kannst dir den Überblick verschaffen und mit entsprechenden Werkzeugen erleichtern und verbessern, zum Beispiel:

  • Notizbuch: Schaffe dir ein Notizbuch an und schreibe alle Ideen, Gedanken und Aufgaben in das Buch. Der erste wichtige Schritt ist, den Kopf zu leeren.
  • 2-Minuten-Regel: Erledige alle Aufgaben, die 2 Minuten oder weniger Zeit brauchen sofort!
  • Ablage: Schaffe dir eine übersichtliche und klar strukturierte Ablage, damit du Dinge schnell wiederfindest!

 

  1. Die Lebensvision im Auge

Die Vorstellung eines zufriedenen Lebens hat eine magische Anziehungskraft und richtet die Aufmerksamkeit auf das aus, was du dir wirklich für dein Leben wünschst. Einer meiner Lieblingssätze ist von Mark Twain:

„Wer nicht weiß wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er woanders ankommt.“

Eine kleine Übung: Stelle dir vor, du feierst deinen 75. Geburtstag. Viele Verwandte, Freunde, Begleiter deines Lebensweges sind gekommen. Man lässt dich hochleben, und es gibt verschiedene Redner, die eine Laudatio halten: dein Ehepartner, ehemaliger Chef/Chefin, die Kinder, ein Freund und der Nachbar.

Was sollen diese Menschen ehrlich über dich sagen? Was hat dich ausgezeichnet?

Solltest du nicht verheiratet sein oder keine Kinder haben, ersetzen die Personen einfach durch andere, die in deinem Leben eine Schlüsselrolle spielen. Nehme dir jetzt ein Blatt und setze die Geburtstagsreden auf.

 

  1. Entscheidungen treffen

Work-Life-Balance hat viel mit Entscheidungen zu tun, denn auch bei bester Planung haben wir nur ein bestimmtes Maß an Zeit und Kraft. Deshalb ist es umso wichtiger sich bewusst zu entscheiden, wie du die Zeit verbringst, wie deine Prioritäten aussehen.

Viele Menschen delegieren Entscheidungen an andere – den Chef, den Partner, die Freunde … Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • du bist es nicht gewohnt, selbst zu entscheiden
  • andere sind dominanter oder schneller und nehmen dir die Entscheidung
  • Verpflichtungen oder ein großes Harmoniebedürfnis sorgen dafür, dass du zurücksteckt
  • manchmal ist man auch einfach zu müde oder überfordert und reagiert nur noch.

 

Work-Life-Balance heißt, das Leben selbst bewusst zu gestalten. Natürlich: im Einklang mit anderen. Doch es ist DEIN LEBEN. Lebe es so, dass du Dinge tust, die dich glücklich und zufrieden machen.

 

  1. Nein-Sagen

Nein-Sagen fällt vielen Menschen sehr schwer. Manchmal können wir uns privat wunderbar durchsetzen, aber ziehen beruflich keine Grenzen – oder umgekehrt. Dazu gehört, dass du deine Grenzen kennst und anderen auch klar mitteilst.

Der Gedanke, nein zu sagen, löst bei vielen die Befürchtung aus, dass andere sauer sind, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Doch tatsächlich ist es für jeden Menschen völlig normal, auch einmal eine Grenze aufgezeigt zu bekommen. Beim Nein sagen geht es darum, freundlich und klar … aber auch bestimmt … zu sein. Dass das Umfeld manchmal erstmal etwas erstaunt reagiert, gerade wenn du bisher immer JA gesagt hast, ist völlig normal. Sie werden sich alle schnell daran gewöhnen.

Wenn du zu den chronischen Ja-Sagern gehörst, frag dich immer wieder:

  • Welche Konsequenzen hat es, wenn ich weiterhin nicht Nein sage?
  • Wie wirkt sich das auf meine Gesundheit, meine Partnerschaft, das Verhältnis zu Kollegen etc. aus?

Wer „Ja“ sagt, obwohl er „Nein“ sagen möchte, lebt gegen seine Bedürfnisse und wird das anderen mit der Zeit ganz schön nachtragen.

 

  1. Deine Haltung ist wichtig!

Wenn wir von einer engen Verzahnung von Arbeit und Privatleben ausgehen, dann ist es wichtig, die Lebenszeit möglichst positiv zu gestalten.

Beginne mit kleinen Schritten
Es ist ganz menschlich, oft nur auf Hürden und Probleme zu sehen. Doch das hilft uns nicht weiter! Gewöhne dir an, auf Lösungen zu schauen. Die folgenden Fragen helfen dir dabei:

  • Aha, das ist das Problem … wie könnte ich es lösen?
  • Wie würde es besser/einfacher/schöner gehen?
  • Wann war es schon ein-mal besser?
  • Was hat in der Situation funktioniert?

 

Das Gute: Wir können entscheiden, wie wir Dinge bewerten und empfinden. Wir können unser Augenmerk auf die Dinge lenken, die trotz allen Schwierigkeiten funktionieren oder uns permanent mit dem aufhalten und uns darüber zu ärgern, was nicht funktioniert.

Das heißt nicht, sich die Dinge schönzureden oder das, was nicht läuft, zu verdrängen. Es heißt nur, dass du einen ausgewogenen Blick hast und das, was gut läuft, nicht hinten runter fällt!

 

Der Weg der kleinen Schritte: Gewohnheiten & Co.

Wenn du erkannt hast, dass es gut ist, etwas zu verändern, dann kann ich dir nur empfehlen mit kleinen, machbaren Schritten anzufangen.

Nichts muss von heute auf morgen passieren!

Denk an deine Skala! Du kannst dieses wunderbare Selbstmanagement-Werkzeug vielseitig einsetzen. Vielleicht möchtest du neben der Einschätzung deiner Work-Life-Balance eine weitere Skala speziell für deinen Beruf, für deine Familie oder für dich selbst einsetzen?

Auf meiner Erfahrung ist es sehr hilfreich, Schritt für Schritt gute Gewohnheiten (Link) aufzubauen.  Nehme dir pro Monat eine Gewohnheit vor, die du aufbauen willst und trainiere diese intensiv, zum Beispiel mittags eine ausgewogene Mahlzeit essen oder beim Mittagessen mit Kollegen nicht über die Arbeit sprechen, nur noch zwei Tassen Kaffee am Tag trinken, eine Viertelstunde in Ruhe auf dem Balkon zu sitzen, einmal nicht gleich „Ja“ zu rufen, sondern sich zumindest Bedenkzeit zu erbitten.

So geht es Schritt für Schritt voran!

Was wirst du für deine Work-Life-Balance tun?

Fang gleich an, eine der Strategien umzusetzen!

 

Hier kannst du nochmals das Arbeitsblatt downloaden!

 

Autorennotiz

Marieluise Noack

Lösungsfokussiertes Coaching, praxisnahe Trainings & zielorientierte Moderation – online und im Raum Stuttgart & Heilbronn. Ich zeige dir, wie du Veränderungen erfolgreich anstößt und wirklich in die Umsetzung kommst – so dass alle davon profitieren. Organisationen entwickeln – Menschen stärken – Potenziale entfalten.

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